Mehr Gestaltungsspielräume nutzen und Ressourcen stärken

Trotz steigenden Anforderungen, immer höher werdender Komplexität und Unsicherheit würden die meisten Menschen weiterarbeiten, auch, wenn Sie es finanziell nicht nötig hätten. Rund 4 von 5 Arbeitstätigen geben an, in ihrem Job zufrieden zu sein (HR-Barometer 2014). Trotzdem berichtet ca. jeder 3. Arbeitnehmende von übermässigem Stress bei der Arbeit.

Wo liegt hier der Widerspruch?

Stressempfinden ist individuell und entsteht durch ein Ungleichgewicht von Anforderungen und Ressourcen. Häufig bleibt es Wunschdenken, die Anforderungen im hektischen Alltag zu senken. Vieles ist „von Aussen“ vorgegeben und kann nicht ohne Weiteres geändert werden. Anders sieht es mit den bislang weniger genutzten Ressourcen aus: so kann z.B. die aktive Gestaltung der Arbeitssituation dazu beitragen, das Arbeitserleben positiv zu beeinflussen. Folge ist, dass Arbeitszufriedenheit sowie Motivation steigen und die Gesundheit gefördert wird.

Immer mehr Mitarbeitende nehmen ihre Situation tatsächlich selbst in die Hand und suchen durch sog. Job Crafting, der aktiven Gestaltung der eigenen Arbeitssituation,  aktiv nach Ressourcen oder sogar neuen Herausforderungen. Job Crafting kann sich in vielen Tätigkeiten widerspiegeln: z.B. durch das Umsetzen eigener Ideen, die Unterstützung von Kollegen mit besonderen Fähigkeiten oder die Umgestaltung der Arbeit, so dass diese besser den eigenen Fähigkeiten und Bedürfnissen entspricht. Zudem können betriebliche Rahmenbedingungen Job Crafting fördern oder hemmen. Das individuelle Arbeitserleben wird so letztlich bestimmt durch das Zusammenspiel zwischen individuellem Job Crafting sowie betrieblicher Arbeitsgestaltung.

Daher lohnt es sich für Unternehmen, die betrieblichen Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass Mitarbeitende in Eigeniniative positiv auf ihr Arbeitserleben einwirken können. Motivierte und zufriedene Mitarbeitende zeigen mit grösserer Wahrscheinlichkeit eine höhere Leistungsbereitschaft und eine höhere Bindung ans Unternehmen. Dies wirkt sich langfristig auf seine Innovationskraft aus.

Mehr zum Thema Job Crafting in der Schweiz erfahren Sie im von der ETH Zürich und Universität Zürich publizierten HR-Barometer (2014) und kann hier runtergeladen werden.